Wir sind von Kopf bis Fuß ROOTS & ROUTES Cologne (RRCGN) – und als non-Profit Initiative seit 2013 in Köln aktiv. Wir stärken junge Künstler*innen an den Wurzeln (ROOTS) und öffnen ihnen Räume zum Entdecken neuer Wege (ROUTES). Als Expert*innen für internationale kulturelle Jugendarbeit schaffen wir einmalige Erfahrungsmöglichkeiten – gemeinsam mit über 100 freiberuflichen Dozent*innen in unserem internationalen Netzwerk.
ROOTS & ROUTES Cologne
ÜBER UNS
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Unsere Vision
Wir glauben an das Recht junger Leute, gehört zu werden, und nehmen sie als Künstler*innen ernst. Unsere Vision ist eine offene, inklusive Gesellschaft; eine Welt, in der sich Menschen vom Ausdruck Anderer berühren lassen. Als Teil der internationalen ROOTS & ROUTES Bewegung setzen wir uns für den Abbau diskriminierender Strukturen sowie für die Teilnahme aller Menschen am kulturellen und künstlerischen Leben ein.
Unsere Mission
RRCGN fördert die Entwicklung, das Engagement und den Austausch junger Künstler*innen. Als kulturpädagogische Facheinrichtung finden und unterstützen wir künstlerische Potenziale, für die es bislang keine passgenauen Angebote gibt. Unsere Projekte verknüpfen urbane Kultur und zeitgenössische Kunst; oft in Form transnationaler und transdisziplinärer Residencies.
Wir bringen junge Künstler*innen in immer neu gemischten Gruppen zusammen und gestalten mit ihnen Safer Spaces, wo sie ihre Horizonte erweitern, Kontakte knüpfen und neue Handlungsmöglichkeiten gewinnen. Wir fördern Selbst-Empowerment: Teilnehmende erfahren, dass Kunst Menschen bewegt und Veränderungen bewirken kann; sie antworten kreativ auf gesellschaftliche Ungleichheiten und setzen sich für diversitätsbewussten Zusammenhalt ein.
Die Geschichte
Am 4. Dezember 2013 trafen sich zwölf Menschen in den Räumen der Akademie der Künste der Welt, um einen Verein zu gründen: Der Urknall für ROOTS & ROUTES Cologne e. V. (RRCGN), unseren Verein, der seither erfolgreich urbane Kultur und zeitgenössische Kunst, internationale Begegnungen und lokales Engagement, Jugendarbeit und künstlerische Professionalität verknüpft.
Viel leichter als beim Universum können wir bei diesem Urknall beschreiben, was vorher war:
2001 war Rotterdam europäische Kulturhauptstadt. Aktivist*innen aus der kulturellen und antirassistischen Arbeit wie Mira Kho und Ed Klute stellten sich die Frage, wie die dafür geplanten Kulturevents auch für Jugendliche aus dieser multikulturellen Metropole zugänglich und spannend werden könnten. Als Antwort entwickelten sie ein Format, das Jugendkultur- und Jugendmedienarbeit kombinierte: Jugendliche mit Talenten in den Bereichen Tanz, Musik und Medien wurden zu Workshopwochen eingeladen, die auf lokale Festivals hin arbeiteten: Prominente Künstler*innen wurden für Masterclasses gewonnen; zum Abschluss der Workshopwoche traten die Teilnehmenden selbst im Rahmen des Festivals auf.
So entstand ROOTS & ROUTES Rotterdam: Eine Organisation, die in den Folgejahren auch in anderen niederländischen Städten wie Amsterdam und Utrecht ähnliche Workshopwochen organisierte; und dann, um ihr Erfolgsmodell europaweit zu verbreiten, 2004 eine großes 3-Jahres-Projekt mit 8 beteiligten Ländern beim EU-Kulturprogramm beantragte.
Auch in Köln gab es 2001 eine wichtige Geburtsstunde: Das Hip-Hop-Netzwerk im Stadtbezirk Nippes entstand. Unter Federführung der Bezirksjugendpflege schlossen sich Jugendzentren und Schulen zusammen und organisierten seither in jedem Herbst (mit Ausnahme der Corona-Jahre 2020 und 2022) eine Projektphase mit gemeinsamem Abschlussevent in der Sporthalle der Schule Auguststraße. Regelmäßige Kooperationspartner waren das jfc Medienzentrum und die Offene Jazz Haus Schule.
Aus dem Netzwerk heraus entstand eine Reihe von drei internationalen Hip-Hop-Sommercamps: 2003 in Köln und Adenau in Trägerschaft des jfc Medienzentrums, 2004 in Stockholm und 2005 in Barcelona. Diese Camps legten nicht nur die Grundsteine für die späteren kölnweiten Beats-vom-Hof-Camps des SKM, sondern machten ihre Veranstalter*innen auch attraktiv für das niederländische ROOTS & ROUTES Team, das nach internationalen Projektpartnern suchte.
2005 startete das 3-jährige Projekt „ROOTS & ROUTES International“ in 8 Ländern; deutscher Partner war das jfc Medienzentrum Köln, wo sich langsam ein Fachbereich für internationale und interkulturelle Arbeit formierte, der bis Sommer 2014 Hauptquartier der ROOTS & ROUTES Aktivitäten in Deutschland war. Im Fachbereichsteam aktiv waren u.a. Sina Schindler (jetzt RRCGN-Vereinsvorsitzende) sowie Janna Hadler und Sascha Düx (jetzt RRCGN-Leitungsteam).
Auf das erste folgten bald weitere ROOTS & ROUTES Projekte, im internationalen Austausch entstanden neue Formate wie The ROOTS & ROUTES Experience (erstmals 2008) und The ROOTS & ROUTES Peer Coach Academy (erstmals 2009). Neben Tanz, Musik und Medien fanden verstärkt auch Theater, Poetry und bildende Kunst ihren Platz in ROOTS & ROUTES Projekten. 2008 gab sich das entstehende Netzwerk mit Gründung des Dachverbands ROOTS & ROUTES International Association einen formalen Rahmen.
Die Arbeit im internationalen ROOTS & ROUTES Netzwerk war von Anfang an sehr bunt und spannend; zumal hier sehr unterschiedliche Organisationen aufeinander trafen: Manche eher im Hip-Hop verwurzelt, andere in zeitgenössischen darstellenden Künsten; manche eher in der Jugendarbeit, manche in der künstlerischen Berufsorientierung und Talentförderung, manche in der künstlerischen Bildung.
In den Jahren ab 2010 wurde es nochmals vielfältiger:
- In Projekten wie Art’n’Go und EUtropia arbeiteten junge Künstler*innen aus mehreren Ländern jeweils 2 Jahre zusammen, es entstanden transnationale Kooperationen und Kompanien; dieser Entwicklungsstrang wurde zuletzt durch das Projekt Mind Ur Step weitergeführt.
- Mit „Step 1“-Projekten wie ROOTS & ROUTES goes Ehrenfeld (2011) wurden verstärkt auch Jugendliche mit weniger künstlerischer Vorerfahrung angesprochen.
- Rassismuskritische Ansätze standen schon an der Wiege der ROOTS & ROUTES Bewegung; ein erstes explizit-thematisches Projekt wurde dann 2012-14 auf den Weg gebracht: U-CARE – Urban Culture Against Racism in Europe. Weitere Projekte, die explizit gesellschaftlich-politische Themen aufgriffen, folgten; internationale wie Art4Act und bundesweite wie Young Arts for Queer Rights and Visibility.
Anfang der 2010er Jahre entstand im Kölner ROOTS & ROUTES Team zunehmend der Wunsch, die Arbeit auf eigene Beine zu stellen. So wurde dann Ende 2013 der neue Verein RRCGN gegründet, formal und personell unabhängig vom jfc Medienzentrum, das zum Ende des Jahres 2014 seine Mitgliedschaft im ROOTS & ROUTES Netzwerk beendete, um sein Profil stärker auf Jugendmedienarbeit in Köln, NRW und Deutschland zu fokussieren.
RRCGN übernahm ab 2014 als Vollmitglied in der ROOTS & ROUTES International Association die Rolle des ROOTS & ROUTES Netzwerkknotens in Köln und Deutschland. Der Verein startete rein ehrenamtlich: Jeden Freitag trafen sich Vereinsmitglieder, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, Projektanträge zu schreiben oder eine erste Vereinswebsite zu entwickeln – meist in den Räumen von Coworking Cologne/Railslove, die wir netterweise kostenfrei nutzen durften. Ende 2014 starteten dann die ersten Projekte: RRCGN wurde Partner im von ROOTS & ROUTES Rotterdam koordinierten transnationalen Projekt Routes to Employment, und organisierte mit der internationalen Jugendbegegnung Music and Media for an Open Europe (#MaMOE14) das erste Projekt in eigener Federführung. #MaMOE14 begründete auch die Tradition der RRCGN-Baltrumprojekte, die seitdem fast alljährlich im November stattfinden.
Nachdem bei den ersten Projekten noch alles ehrenamtlich oder auf Honorarbasis organisiert wurde, konnten im Frühjahr 2015 mit Janna Hadler und Sascha Düx die beiden ersten Vereinsangestellten unter Vertrag genommen werdenden. Zeitweise kam noch Sina Schindler hinzu, die mit den beiden schon das U-CARE-Projekt koordiniert hatte; sie zog dann aber von Köln nach Berlin und wechselte in den Vereinsvorstand.
2015 war vielleicht das wildeste Jahr der Vereinsgeschichte: RRCGN war Gastgeber von vier internationalen Jugendbegegnungen und organisierte gleichzeitig das erste und bislang einzige Festival der Vereinsgeschichte: Das 24Hz-Festival für urbane Medienkunst; dort hatte auch das großartige Stück „Dots, lines and the cube“ der japanischen Theaterkompanie Mum & Gypsy seine Deutschlandpremiere. Eigentlich auf einen zweijährigen Rhythmus angelegt, merkten wir: Das kostet zu viel Energie, ohne zusätzliche Partner und Geldgeber*innen ist so ein Festival nicht nachhaltig umsetzbar; daher wurde es dann bis auf Weiteres auf Eis gelegt.
RRCGN hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein Vereinsbüro: Die gesamte Organisationsarbeit wurde in den Wohn- und Schlafzimmern des Angestelltenteams geleistet, wo nun auch wachsende Mengen von Aktenordnern untergebracht werden mussten. Material- und Technikkoffer türmten sich im Keller der damaligen Schatzmeisterin Aileen Wessely. 2016 konnte endlich ein 30-m²-Büroraum im Luisenviertel bezogen werden – bis heute die RRCGN-Zentrale.
In der Folgezeit war RRCGN zunehmend auch in größeren Projekten aktiv: Von 2015 bis 2018 koordinierte das RRCGN-Team erstmals ein großes transnationales Projekt, ab 2016 wurden mit The ROOTS & ROUTES Experience und The ROOTS & ROUTES Peer Coach Academy bewährte Projektformate aus der Vor-RRCGN-Zeit wiederaufgenommen, 2017 startete das bundesweite Projekt Young Arts for Queer Rights and Visibility (#YAfQRaV).
2018 wurde RRCGN beim Jugendkulturpreis NRW mit einem von zwei gleichwertigen young.europe.awards ausgezeichnet – besonders für The ROOTS & ROUTES Experience 2017, aber auch für „die kontinuierliche beispielhalfte, grenzüberschreitende Arbeit von ROOTS & ROUTES, die aufgrund der politischen Entwicklungen der letzten Jahre und der momentanen Verfassung Europas eine besondere Herausforderung ist“. 2019 folgte der erste Preis beim BKJE-Bundeswettbewerb „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“ für die in Kooperation mit dem KREA-Jugendclub Bergisch Gladbach realisierte internationale Begegnung Who am I – Young Artists for an Inclusive Society.
Ab 2019 erhielt RRCGN erstmals eine städtische Grundförderung als kulturpädagogische Facheinrichtung in Köln; 2020 wurde diese Grundförderung auf eine volle Personalstelle aufgestockt. 2020 startete auch das neue große RRCGN-Projekt iJuLa – intersektionale Jugendlabore im Veedel. Mit Förderung u.a. aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die DOHLE Stiftung konnte das Team um die Projektkräfte Yves Sanwidi und Mehregan Behrouz erweitert werden. Auch Tim Junge unterstützt seit 2020 als angestellte Ergänzungskraft die Vereinsarbeit. 2022 stieß Fatma Tuna zum Team dazu.
Kern des iJuLa-Projekts sind der iJuLa-Raum in Köln-Zollstock und das iJuLa-Kuratorium, in dem junge Künstler*innen gemeinsam mit dem RRCGN-Team das Programm für den Raum und darüber hinaus entwickeln. Damit hat RRCGN erstmals eigene Räumlichkeiten für die künstlerisch-kulturpädagogische Arbeit.
2021 konnte RRCGN auch die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins relaunchen: Mit neuem Logo, neuem Vereinsdesign und neuer Website.
Ein weiterer Relaunch geschah auf der Ebene des internationalen Netzwerks: In den Krisen seit 2008 hat das ROOTS & ROUTES Netzwerk sechs wichtige Mitgliedsorganisationen verloren – auch die Mutterorganisation des Netzwerks, ROOTS & ROUTES Niederlande in Rotterdam, musste 2020 den Betrieb einstellen. Aber es konnten auch neue Partner gefunden werden, in Istanbul, Lille, Liverpool, Marseille, Kaunas und Rotterdam; ein gemeinsamer Neustart des internationalen ROOTS & ROUTES Netzwerks erfolgte 2022/23, der Dachverband ROOTS & ROUTES International Association (RRIA) wurde als Verein nach deutschem Recht neugegründet.
2023 konnte das aus dem iJuLa-Projekt entstandene Jugendfestival „Kölnchella“ erstmals ein Publikum von rund 2.000 Menschen erreichen.
2001
Erstes ROOTS & ROUTES Projekt in Rotterdam
2005
ROOTS & ROUTES International in acht Ländern
2008
Erste ROOTS & ROUTES Experience
2008
Gründung ROOTS & ROUTES International Association
2013
Gründung ROOTS & ROUTES Cologne e.V.
2015
Erste Festanstellun-gen im Verein
2016
Anmietung Büroräume im Luisenviertel
2018
young.europe. award
2019
Beginn der Förderung durch die Stadt Köln
2020
Anmietung des ersten iJuLa Kreativlabors in der Herthastraße
2021
Relaunch Erscheinungs-bild
2023
2.000 Menschen beim Kölnchella-Festival
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